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newsage 2/2009 pg 103

Wie Erzengel Michael auf unsere Beziehungen einwirkt
Wie fast jeder Mensch genieße auch ich die Freude, die uns Liebe und Freundschaft schenkt. Ich weiß, wieviel (Selbst)- Vertrauen sie geben und wie sehr sie geistiges Wachstum fördern. Das Leben ist wert, gelebt zu werden, einzig und allein schon, weil es Liebe und Freundschaft gibt. Sie sind für unsere Seele, was Wasser für die Pflanzen ist.
Ich habe aber auch erlebt, wie sich Liebe in bittere Enttäuschung verwandelt und Freundschaften zerbrechen. Nichts schmerzt so sehr, wie diese Erfahrung. Leider wird heute die Zahl der Scheidungen und Zerwürfnisse zwischen Geliebten, Freunden und Geschwistern immer größer: Sie sind fast “normal” geworden. Die Frage drängt sich auf, warum Beziehungen in unserer Zeit schwieriger geworden sind und warum eigentlich immer mehr Beziehungen zerbrechen.
Die spirituelle Tradition erzählt, dass in unserer Zeit der Erzengel Michael kräftig auf uns einwirkt, auch auf unsere Beziehungen. Jeder von uns steht unter dem Einfluss dieser Michaelsenergie und reagiert stark auf sie, auch wenn wir uns dessen nicht bewusst sind. Hier einige ihrer Auswirkungen:
 
Sie bewirkt, dass es uns nicht mehr gelingt, Emotionen wie Enttäuschung, Empörung oder Wut hinunterzuschlucken. Konnten frühere Generationen noch endlos „schlucken” und deshalb oft wie Hund und Katze zusammenleben, gelingt uns das nicht mehr. Dies hat aber zur Folge, dass wir heute mehr Streit miteinander haben. Und das hat wieder zur Folge, dass wir lernen müssen, Streit positiv zu beenden, ihn also als eine Möglichkeit zu betrachten, um zu mehr Einsicht zu gelangen und geistig zu wachsen. Das ist möglich, muss aber gelernt werden. Am besten sogar schon in der Grundschule.
Die Michaelsenergie bewirkt auch, dass Verborgenes ans Licht kommt. Das gilt für große und kleine Sachen. Dass etwa die Affäre von Bill Clinton mit Monica Lewinsky weltweit für Aufregung gesorgt hat und nicht geheim gehalten wurde wie die Affären von Kennedy, liegt am Einfluss dieser Energie. Clinton hatte nicht mit Michael gerechnet und das wurde ihm zum Verhängnis.
Sie bringt auch die dunklen Seiten unserer Seele an die Oberfläche. Altes Karma ergreift Besitz von uns muss endlich verarbeitet werden. Doch gerade das beunruhigt uns und führt oft zum Bruch von Beziehungen. Wir müssen lernen, ehrlich zu uns selbst zu sein, uns unsere karmischen Aufgaben bewusst machen und daran arbeiten. Das ist die Grundbedingung für positive Beziehungen.
Michael schenkt uns auch das Verlangen nach echten Begegnungen. Wir wollen das Herz des Anderen erreichen. Und überall, wo der Andere nicht bereit ist, endlich seine Verletzbarkeit zu zeigen, wird die Beziehung früher oder später zerbrechen.
 
Wünschen wir also in dauerhaften warmherzigen Beziehungen zu leben, werden wir zunächst an uns selbst arbeiten müssen – lernen, offen zu sein, verletzlich und ehrlich. Wir müssen altes Karma zulassen und es uns bewusst machen. In der heutigen Zeit werden wir gezwungen, ehrlich mit uns selbst zu leben; und genau das ist es, was Michael beabsichtigt.
 
Hans Stolp